Warum? Eine Frage nach dem Sinn …

Als Freiberufler und Podcaster bin ich im Mai 2014 auf den Podcast „Erfolg mit Leidenschaft“ von Markus Cerenak gestoßen. Nach meinem Feedback zu einer Episode hat Markus mich angemailt und mich gefragt „Warum schreibst du deinen Blog? Warum möchtest du Leser unterstützen? Warum ist deine Leidenschaft DEINE Leidenschaft? Warum?“

Ich fand diese Frage sehr anregend. Gerade als Business Podcaster halte ich diese Frage für unglaublich wichtig. Denn diese Frage klärt für mich und auch für dich als Teil der Community, was mich im Innersten antreibt, meinen Podcast zu senden.

So bin ich seinem Aufruf gefolgt und habe für den ZukunftsArchitekten und für den lifestyle:entrepreneur diese Frage näher beleuchtet.

Warum sende ich den ZukunftsArchitekten Podcast? Warum baue ich die Systems Engineering Akademie als Plattform auf?

Mein Wissen konservieren. Ich bin seit 2000 als Mechatronikingenieur in der Automobilentwicklung unterwegs. Zunächst als Embedded Softwerker, dann als Projektleiter und Troubleshooter. Ich habe 2005 meinen angestellten Job geschmissen und bin „auf die Walz“ gegangen. Ich wollte die Welt sehen. Was lag näher, als meine Erfahrung zu nutzen. So habe ich als Troubleshooter internationale Entwicklungsprojekte gerettet. Mit dem Podacst habe ich die Möglichkeit, mein Wissen zu konservieren. Wenn ich mich irgendwann mal verabschiede, mein Wissen und meine Erfahrung werden für dich erhalten bleiben. So das du daraus lernen kannst.

Eine Community aufbauen und vernetzen. Systemingenieure sind bis heute noch sehr rar. So kämpfen viele noch mit ihrer Rolle und ihrer Verantwortung in den Projekten und in den Firmen. Ich merke immer wieder auf Hörertreffen, wie wichtig es für die Hörer ist, sich auszutauschen. Jenseits von Firmenpolitik und klassischen Ingenieurdogmen. Umso mehr treibt es mich an, für dich und die Hörer eine Community aufzubauen, in der du dich vernetzen und deine Erfahrungen mit anderen Systemingenieuren austauschen kannst.

Dich inspirieren und neue Sichten erschaffen. Ich habe in den Entwicklungsbereichen vieler Firmen zu viele Säue durchs Dorf treiben sehen. Viele Beratungsfirmen nutzen gerne die Trends aus, um damit Geld zu verdienen. Nicht alles war schlecht, aber vieles total gehyped. Mir geht es beim ZukunftsArchitekten darum, dir neue Einsichten zu geben und dich in deiner Rolle und deiner Berufung als Systemingenieur zu inspirieren. Damit du für dich eine eigene Meinung bilden kannst. Unabhängig von irgendwelchen aktuellen Strömungen.

Wissen unabhängig von Zeit und Ort. Viel zu oft habe ich erlebt, dass ich als Entwicklungsingenieur auf ein Problem gestoßen bin und nach einer Lösung suchte. Was war die nächstliegende Idee? Ich brauche zu einer Methode oder einem Tool eine Schulung. Aber gerade bei uns als Ingenieuren sind Schulungen oftmals zwei oder drei Tage lang. So hat zwar jedes Unternehmen ein Seminarbudget für die Weiterbildung, aber jeder Projektleiter wird sein Veto einlegen, wenn genau sein Projekt gerade in einer kritischen Phase ist. Also konnte ich die Schulungen besuchen, wenn dafür etwas Zeit war. Und wann war das? Zwischen dem Wechsel vom alten in das neue Projekt. Da hatte ich aber das Problem nicht mehr zu lösen. Also habe ich viele tolle Dinge in Seminaren gelernt. Wenn ich im neuen Projekt dann aber das Wissen brauchte, war die Schulung schon wieder sechs Monate her, und ich hatte fast alles vergessen. Deshalb ist es mein Ziel, mit der Systems Engineering Akademie und dem ZukunftsArchitekten eine webbasierte Quelle aufzubauen, die es dir ermöglicht, unabhängig von Zeit und Ort, genau dann, wenn du ein Problem lösen musst, das wesentliche Wissen abzurufen, damit du direkt dein Problem lösen kannst.

Einen schönen Tag aus Köln!

ZA093 - Systems Engineering - Warum die Fertigung jetzt die Entwicklung schieben muss!

24.07.2014 00:00:00.000 Stunden 00:00:00.000 Minuten



On Air in dieser Episode

Zusammenfassung

Die Entwicklung wirft zum Ende des Projekts das Ergebnis über den Zaun und die Fertigung fragt sich, wie sie das produzieren soll. Als Coach und Troubleshooter sehe ich immer wieder diese Situation, wenn Projekte scheitern. Da Systeme aber heute immer komplexer werden, ist es die Aufgabe der Fertigung, die Entwicklung vor sich her zu schieben, wenn sie den Eindruck hat, es kümmert sich dort keiner um das große Bild.

Der Inhalt dieser Episode:

  1. Warum gibt es den Zaun?
  2. Die Herausforderung verteilter Produktionsstandorte
  3. Wie kann die Fertigung eingebunden werden?
  4. Was kann die Fertig tun?

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ZA092 - Wie finde ich wirklich gute Spezialisten?

10.07.2014 00:00:00.000 Stunden 00:00:00.000 Minuten



On Air in dieser Episode

Zusammenfassung

In den letzten Monaten haben mich viele Entscheider aus Unternehmen angesprochen und nach Unterstützung gefragt. Es ging um Speaking-Gigs, Coaching vor Ort, Web-Coaching, Erstellen von Lastenheften, Review von System-Architekturen, Moderation von System Footprint Workshops, Projektleitung, Functional Safety und so weiter …

Mein Problem ist nur, ich kann mich nicht teilen und musste so viele Anfragen ablehnen – ohne das ich eine guten Vorschlag machen konnte, der vielleicht weiter hilft.

Gleichzeitig bin ich auf vielen der letzten Hörertreffen mit Freiberuflern ins Gespräch gekommen. Meistens langjährig berufserfahrene Ingenieure, die sich schon im Systems Engineering bewegt haben. Diese haben mich angesprochen, ob ich einen Tipp habe, wo es vielleicht ein spannendes Projekt oder einen guten Kontakt gibt.

So reifte in den letzten Wochen die Idee, wie ich die Plattform des Podcast nutzen kann, um euch zusammen zu bringen.

Der Inhalt dieser Episode:

  1. Warum ist das zueinanderfinden (Entscheider in Unternehmen + freiberuflichen Spezialisten) oft so schwierig?
  2. Wie wird das Problem typischerweise gelöst?
  3. Was ist meine Idee es anders zu machen?
  4. Wie könnt ihr als Entscheider profitieren?
  5. Wie könnt ihr als Freiberufler profitieren?

Hinweise in der Episode:

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ZA091 - Komplexität beherrschen - Die Herausforderung in heutigen Systemen

12.06.2014 00:00:00.000 Stunden 00:00:00.000 Minuten



On Air in dieser Episode

Zusammenfassung

Heutige Systeme werden immer komplexer. Das ist eine Herausforderung, der wir uns im Systems Engineering stellen müssen. In der heutigen Episode gehe ich auf die Gründe ein, warum Systeme immer komplexer werden und zeige ein paar Möglichkeiten auf, wie wir mit Komplexität während der Entwicklung umgehen können.

Der Inhalt dieser Episode:

  1. Warum entsteht Komplexität?
  2. Wie Komplexität sich in Systemen auswirkt?
  3. Was könnt ihr in euren Projekten machen?

Hinweise in der Episode:

Euer Feedback

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ZA090 - ZukunftsArchitekten 2.0 – Die Reise hat begonnen

29.05.2014 00:00:00.000 Stunden 00:00:00.000 Minuten



On Air in dieser Episode

Zusammenfassung

Wie kann und wie wird sich der Podcast und die Plattform weiterentwickeln? Mittlerweile hat sich der Podcast in eine Größenordnung entwickelt, die mich dazu zwingt, darüber nachzudenken, wie ich den Podcast zukünftig weiter betreiben will. Mir ist dabei wichtig für euch transparent zu sein. Also eine nicht ganz übliche Episode, aber ich hoffe für euch wertvoll.

Der Inhalt dieser Episode:

  1. Warum beschäftigt mich gerade das Thema?
  2. Wie wird sich der Podcast weiterentwickeln?
  3. Welche Schritte stehen an?

Hinweise in der Episode:

Die Umfrage und die Mailingliste

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ZA089 - Die Gesellschaft für Systems Engineering – Warum macht es Sinn sich zu engagieren?

22.05.2014 00:00:00.000 Stunden 00:00:00.000 Minuten



On Air in dieser Episode

Zusammenfassung

„Wer ist eigentlich die GfSE? Macht es Sinn sich da anzumelden?“. Diese Fragen erhalte ich mittlerweile regelmäßig aus der Hörer-Community. Da ich selbst erst seit Anfang 2014 Mitglied bei der GfSE bin, habe ich Sven-Olaf Schulze – den aktuellen Vorsitzenden – zum Gespräch im Podcast eingeladen. Wir unterhalten uns über die GfSE, die INCOSE und die Möglichkeiten für die Mitglieder.

Der Inhalt dieser Episode:

  1. Wer ist die GfSE?
  2. Wer ist die INCOSE?
  3. Wie sind regionale Stammtische organisiert?
  4. Wie werden Arbeitsgruppen organisiert?
  5. Was ist das Handbuch Systems Engineering?
  6. Welche Möglichkeiten gibt es für Studenten?
  7. Welche Events gibt es?
  8. Was steckt hinter der Zertifizierung bei der GfSE?

Die GfSE im Netz

Erwähnte weitere Episoden

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ZA088 - System of Systems – Wie mit komplexen Systemen umgehen?

15.05.2014 00:00:00.000 Stunden 00:00:00.000 Minuten



On Air in dieser Episode

Zusammenfassung

Systeme von Systemen – Ein Thema das immer mehr in Gesprächen mit Hörern und Entwicklungsleitern auftaucht. Systeme werden immer komplexer und bestehen heute immer mehr aus einzelnen Teilsystemen. In dieser Episode habe ich meine Gedanken zusammengefasst und gehe darauf ein, wie ihr mit komplexen Systemen von Systemen umgehen könnt.

Der Inhalt dieser Episode:

  1. Warum ist das Thema so wichtig?
  2. Wie gehen Unternehmen mit dem Thema um?
  3. Was sind die Schritte um mit Systemen von Systemen sinnvoll umzugehen?

Hinweise in der Episode:

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Frage: Wie ist die Situation in euren Projekten?

ZA087 - Von der Anforderungsliste zum semantischen Lastenheft – Wie kann ich Spezifikationen miteinander verknüpfen?

08.05.2014 00:00:00.000 Stunden 00:00:00.000 Minuten



On Air in dieser Episode

Zusammenfassung

Lastenhefte in komplexen Systemen können einen Umfang einnehmen, der nicht so ohne weiteres handbar ist. Gerade wenn auch noch das Variantenmanagement mit hinzu kommt. Durch den Einsatz der semantischen Verknüpfung und der Fundamental Modeling Concepts können wir dieser Herausforderung entgegentreten. Ich bin im Gespräch mit Dr. Oskar v. Dungern, der sich seit Jahren mit dieser Methode beschäftig und sie in der Praxis einsetzt.

Der Inhalt dieser Episode:

  1. Warum ist semantische Verknüpfung so hilfreich?
  2. Was sind Probleme im Umgang mit komplexen Lastenheften?
  3. Was kann Fundamental Modeling Concepts bewirken?
  4. Wie kann ich Traceability verbessern?

Oskar v. Dungern im Netz

Buchempfehlung aus der Episode

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ZA086 - Optische Kompetenz – Tipps zur richten Kleidung im Job

01.05.2014 00:00:00.000 Stunden 00:00:00.000 Minuten



On Air in dieser Episode

Zusammenfassung

Die richtige Bekleidung in der richtigen Situation. Was ist passend? Was ziehe ich an? Muss es die komplette „Ritterrüstung“ sein? Oder geht es etwas legerer? Eine Herausforderung, die ich selbst immer wieder erlebe und Ingenieure gerne die Verzweiflung ins Gesicht treibt. Umso mehr freue ich mich mit Carmen Barblec eine Expertin für optische Kompetenz im Gespräch zu haben. Als ehemalige Informatikerin kennt sie unsere Probleme als Techniker mit Bekleidung nur zu gut und gibt uns in dieser viele hilfreiche Tipps zur richtigen Bekleidung im Job.

Der Inhalt dieser Episode:

  1. Warum ist Kleidung so wichtig?
  2. Wie ist deine Erfahrung mit Kleidung im Ingenieurkontext?
  3. Was können Frauen im technischen Kontext berücksichtigen?
  4. Was für Tipps und Tricks gibt es?

Carmen Barblec im Netz

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Digitalisierung im Maschinenbau? Ist Software der Wertetreiber der Zukunft?

„In den nächsten fünf Jahren wird Software in unseren Produkten kein Thema sein“.

So endete im Dezember 2013 ein Gespräch mit dem Entwicklungsleiter eines großen, bekannten Technologieunternehmens. Mir blieb nur, nachdenklich den Konferenzraum zu verlassen. Die ganze Fahrt zurück nach Hause kreisten meine Gedanken um das, was da geschehen war.

Da ich schon früh meine ersten Zeilen Code geschrieben hatte und seit über 18 Jahren beruflich mit Embedded Software und komplexen Systemen zu tun habe – zunächst als Softwareingenieur, später als Systemingenieur – stellt sich für mich die Frage „Brauchen wir Embedded Software in zukünftigen Produkten?“ einfach nicht. Für mich ist das absolut selbstverständlich.

Aber dieser Entwicklungsleiter war felsenfest davon überzeugt, dass in seinem Produktsegment und auch im Markt bei den Wettbewerbern das Thema Software einfach nicht ansteht. Er sah in der Digitalisierung keine Chancen und bestand darauf, dass sein Vorsprung am Markt in den nächsten Jahren durch die exzellenten konstruktiven und technologischen Fähigkeiten seines Produktbereiches gesichert sei. Ja, Elektronik würde vielleicht noch mit dazu kommen, aber Software – nein.

Liege ich so falsch? Habe ich vielleicht eine sehr einseitige Sicht, geprägt durch meine Vergangenheit? Ich war tief verunsichert. So trieb mich seit dem fragwürdigen Tag die Frage umher: „Ist Software der Wertetreiber der Zukunft?“

Woran kann ich den Trend erkennen?

Also begab ich mich auf die Suche nach interessantem Wissen und hilfreichen Indizien, die mir diese Frage beantworten können. Aus Gesprächen bei Hörertreffen, über Twitter und durch Hörermails bekam ich mit der Zeit immer mehr Informationen, durch die sich ein Bild formte.

Ich habe bei dieser Suche zwei sehr wichtigste Impulse aus der Community erhalten:. Zum einen den Vortrag „520 Wochen Zukunft — die zweite Dekade der großen Chancen“ von Lars Thomsen, einem Zukunftsforscher aus Zürich. Zum anderen das Hörertreffen in Paderborn, bei dem ich das erste Mal mit einer Gruppe von Maschinenbauern in Kontakt kam, die in einem Spitzencluster mit dem Namen „it’s OWL“ das Thema Software im Maschinenbau in ihrer Region vorantreiben.

Das Video findet ihr unter https://www.youtube.com/watch?v=sHsPyymMZ4s.

Den Spitzencluster findet ihr unter http://www.its-owl.de.

Was ist das Ergebnis?

Das Ergebnis meiner Recherche hat am Ende meine Meinung deutlich verfestigt. Software wird der Wertetreiber der Zukunft sein. Dabei habe ich mehrere grundlegende Faktoren ausgemacht:

  • Das Mooresche Gesetz gilt immer noch. Damit verbunden ist die Verdoppelung der Leistungsfähigkeit alle 12 Monate. Anders ausgedrückt: Alle 12 Monate halbieren sich die Kosten für Hardware, die wir brauchen, um komplexe Aufgaben mit Software zu erledigen. Das beste Beispiel sind die Arduinos als kostengünstige Möglichkeit, komplexe Aufgaben zu automatisieren. Als ich 2000 als Softwareingenieur eingestiegen bin, haben wir für vergleichbare Entwicklungssysteme noch tausende von Euros ausgegeben. Heute kosten Arduinos nicht mal 100 Euro und sind sogar einfacher zu bedienen.
  • Kein Maschinenbaubereich wird unangetastet werden. Dazu gibt es genug Beweise aus der näheren Vergangenheit. Ein sehr bekanntes Beispiel ist Kodak und deren feste Überzeugung, dass die analoge Fotografie nie durch die Digitalisierung ersetzt werden kann. Heute sind sie nicht mehr da.
  • Immer mehr Funktionen und Nutzen werden ins Web übertragen. Damit wachsen Embedded- und IT-Software immer mehr zusammen. Ein Beispiel ist der Einstieg von Google und Apple in den Automobilsektor. Sehr interessant sind die reflexartigen Reaktionen der „Big Player“ der klassischen Maschinenbaubranche „Automobil“.
  • In China verlassen seit 2012 mehr Absolventen die Universitäten, als in den USA Kinder geboren werden. Und trotz der Ein-Kind-Politik wird in den nächsten Jahren China versuchen, weltweit regelrecht alle Spezialisten zu sich zu ziehen, um seinen Bedarf an Fachkräften zu stillen. Mittlerweile beginnen chinesische Unternehmen damit, ihre Entwicklungszentren nach Deutschland zu verlegen.

Was ist nun die Quintessenz?

  • Ich glaube, wenn sich der klassische, konstruktionsgetriebene Maschinenbau – der mit seinen durchaus sehr anspruchsvollen Produkten unsere Wirtschaft als Hidden-Champions in der Nische prägt – sich nicht dieses Jahr mit dem Thema Software intensiv und professionell beschäftigt, werden wir im deutschen Mittelstand noch unser blaues Wunder erleben.
    Ja, ich weiß, Software ist für Maschinenbauer ein schwer zu greifendes Thema. Software können wir nicht anfassen, es gibt nicht die Möglichkeit, sie haptisch zu begreifen. Und tausende von Zeilen Quellcode auszudrucken bringt uns auch nicht mehr Erkenntnis. Software ist wie Geld. Das Papier des 100 € Scheins ist auch keine 100 € wert – wir geben ihm seinen Wert.
    Wir müssen lernen, mit Software in und um die Produkte professionell und wertschöpfend umzugehen.
  • Verbunden mit dem Thema Software, wird auch das Thema Systeme immer mehr in den Vordergrund treten. Software an sich ist nicht deterministisch, im Gegensatz zur Elektronik oder der Konstruktion. Wenn ich zu viel Spannung auf einen Kondensator gebe, gibt es schicke Rauchwölkchen. Wenn ich auf einen Hebel mit zu viel Kraft beaufschlage, wird er brechen. Das ist bei Software anders. Software erzeugt keine Rauchwölkchen und wird nicht brechen. Das Verhalten ist nicht deterministisch. Das führt dazu, dass softwaregetriebene Systeme schlicht komplexer werden.
    Die Beherrschung der Systemebene und der software erfahrene Systemingenieur als Führungskräfte werden in maschinenbau geprägten Unternehmen zukünftig der entscheidende Schlüssel für Erfolg oder Niederlage sein.
  •  China ist eine jahrtausendealte Nation, wenn nicht die älteste überhaupt. Sie hatten in den letzten paar hundert Jahren einfach nur eine „Formkrise“. Ihre Kultur, den Meister zu kopieren, ist für die westlich orientierten Unternehmen mit ihrer Patentkultur einfach nur schwer zu verstehen. Sie werden vom Meister lernen, und Software können wir nicht patentieren (was aus meiner Sicht auch keinen Sinn ergibt).
    Es führt zu einer einzigen möglichen Konsequenz – wir müssen einfach besser sein!

Brauchen wir jetzt noch den Maschinenbau? Wird der Konstrukteur und der Elektroniker überflüssig?

Software braucht ein Zuhause, und dieses Zuhause wird entweder funktional oder designgetrieben sein. 

Also wird sich die Aufgabe des Konstrukteurs genau dahin verschieben. Wir sehen das schon seit Jahren in der Automobilentwicklung. Dort geht es um Packaging (wie bekomme ich den Kram unter?), um die Bedienung (Wie kann ich die Steuerung des komplexen Systems so einfach wie möglich gestalten?) und um Design (wie kann ich mein Produkt emotionalisieren?). Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.

Genauso wird sich die Aufgabe des Elektronikers verschieben. Wir sehen das schon seit Jahren im Telefonbereich. Dort geht es um die Frage: Wie kann ich dem Softwerker eine optimale Plattform bereitstellen. Mit den Faktoren Bauraum (für die Konstrukteure), Umwelt (Vernetzung, EMV, ESD) und Zukunftsfähigkeit (für die nachträgliche Aktualisierung). Nicht minder anspruchsvoll!

Aber als Mechatronikingenieur glaube ich: Die heutigen Führungskräfte aus den klassischen Ingenieursdisziplinen müssen sich bewusst machen, dass schon heute die Software in ihren Produkten der Wertetreiber für ihre Kunden darstellt. Ob sie es glauben oder nicht. Denn Unternehmen, die das Thema Embedded Software gar nicht oder nur stiefmütterlich behandeln, werden einfach in den nächsten Jahren große Schwierigkeiten haben, überhaupt noch am Markt zu überleben.

Die Zukunft wird das entscheiden. 520 Freitage und wir werden uns wieder sehen.