Kfz-Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2024 in China: 40% Verbrenner und 60% E-Autos

China macht und Deutschland schaut zu – Lassen wir uns die Wurst vom Brot nehmen?

China hat etwas geschafft, was ich mir vor 20 Jahren nicht hätte vorstellen können: Sie sind von einem Produktionsland zu einem Land entwicklet worden, welches ihrerseits Standards vorgibt und wo wir – wie jetzt bei den E-Autos – nur noch zugucken können. Verschläft Deutschland also jetzt wieder einen Trend. Es sieht fast so aus. Das haben wir doch tatsächlich schon mehrfach geschafft. Ich kann mich gut daran erinnern, dass der Transrapid als bahnbrechende Entwicklung wirklich begehrt war in der Welt. Aber weil wir keine Pilotimplementierung realisieren konnten, ist es bei den Forschungsergebnissen geblieben. Es sind keine weiteren Arbeitsplätze daraus entstanden. Oder die Solarindustrie – im jahr 2010 habe ich eine Solaranlage gekauft. Da war Deutschland eines der Länder, die sich damit schon besonders intensiv beschäftigt hatten und durchaus führend in der Welt hätten werden können.

Und jetzt die E-Mobilität.
-> Ein Tank-Konzept, welches nur als halbgarer Kompromiss bezeichnet werden kann. Wartezeiten beim Laden von mehr als 15 Minuten beim Standard-Laden und zusätzlicher Kühlaufwand beim Schnell-Laden. Das passt nicht zusammen.
-> Eine Verbrenner-Lobby, die dafür gesorgt hat, dass in der EU nun doch wieder E-Fules verbrannt werden dürfen, die ihrerseits nur durch massiven Energieeinsatz hergestellt werden können.

Woran liegt das, dass wir immer wieder neue Technologische Entwicklungen verschlafen und kein Stück vom Kuchen abbekommen? Klar in anderen Ländern, wie oben im Beispiel China, mit einer quasi-diktatorischen Regierung, ist es einfacher Entscheidungen zu bekommen. Diese Regierungsform ist auch nicht immer gut, weil dadurch Stimmen weggedrückt und ignoriert werden.

Sich aber die Wurst (oder den Käse) vom Brot nehmen zu lassen und dabei auch noch zuzuschauen, dass müssen wir uns doch nicht gefallen lassen. Das grenzt meiner Meinung nach schon fast an Dummheit.

Wo ist das Deutschland, welches mit „Made in Germany“ auf der ganzen Welt bekannt wurde? Achja, auch das haben wir uns ja wegnehmen lassen.

Wir müssen dahinkommen, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hollistisch betrachtet werden, also ganzheitlich. Es geht nicht darum, dass wir nur punktuell Veränderungen etablieren – es muss eine ganzheitliche Strategie vorhanden sein. Diese Strategie muss uns Deutschen innerhalb von Europa eine Richtung geben, einen Ausblick, wo Deutschland in 5, 10 und 15 Jahren stehen will. Und das für alle Bereiche unseres Lebens und unseres Landes. Wir können zwar nur für das Deutsche Hoheitsgebiet entscheiden. Das hat aber auch Auswirkungen auf unser Tun und Handeln im außenpolitischen Bereich. D.h., wenn wir dort mit einer starken Meinung und tatkräftigen Schritten aufgefasst werden, dann haben wir mehr Einfluss, als wir uns jetzt vorstellen können.

Wir müssen uns nur im Vorfeld so wichtige Fragen stellen. Fragen wie:

  • Wollen wir unsere Umwelt weiterhin zerstören?
  • Nehmen wir das Artensterben hin?
  • Wollen wir nur ein Land der Hinterherläufer sein oder wollen wir Maßstäbe setzen?
  • Schauen wir in Zukunft zu, wie andere Länder besser mit Technologien umgehen können als wir?
  • Ist es unsere Absicht andere Länder anzugreifen und deren Infrastruktur und Menschen zu schädigen?
  • Ist es in Ordnung wenn unsere Verteidigung auf ein Minimum reduziert ist, sodass wir Gefahr laufen, überfallen zu werden?
  • Unser erarbeiteter Wohlstand ist nicht wichtig. Ich bin auch mit weniger zufrieden.
  • Ist es unser Ziel im internationalen Vergleich bzgl. der Pünktlichkeit im Bahnverkehr schlechter abzuschneiden?
  • Sollen unsere Straßen immer schlechter werden, weil wir es wichtiger finden neue zu bauen?
  • → diese Liste ist bei weitem nicht vollständig, aber ein Anfang

Diese Fragen sind rhetorisch gestellt. Denn ich denke, dass die Antworten uns allen klar sind. Diese Ziele sollten wir definieren, hinterfragen, neu definieren. Diese Agenda muss uns allen neben dem Grundgesetz bekannt sein. Und sie sollte uns immer bewusst sein. Auf dieser Agenda lassen sich ganz viele Entscheidungen besser und schneller treffen.

Der nächste Schritt muss sein, auf Basis dieser Agenda tiefer in einzelnen Bereiche einzutauchen und uns weitere Fragen zu stellen. Die Antworten, die wir dort finden, müssen immer auch in Übereinstimmung mit unseren strategischen Zielen aus der Agenda sein. Dagegen muss jede Lösung und jede Entscheidung standhalten können. Thema Verteidigung: Hier geht es nicht nur um die Fragen nach dem Material, sondern auch danach, wie erreiche ich denn all die Menschen, die im Verteidigungsfall dafür sorgen könnten, dass unser Land unsers bleibt? Wir sind leider nicht in der Lage herauszufinden, welche Personen zwischen 18 und 60 Jahre alt sind. Das haben wir ja zu Beginn der Impfphase während der Coronakrise gesehen. Die Gesundheitsämter waren nicht in der Lage, die Einladungen zu den Impfterminen an die Zielgruppen zu versenden. Warum? Weil wir uns wahnsinning schwer tun, die Digitialisierung vorranzutreiben. Datenschutz muss gewahrt bleiben, keine Fragen. Aber dass in Niedersachsen die Post helfen musste, ist doch wohl ein schlechter Scherz.

Thema Mobilität:
Immer wenn ich in Hamburg oder Berlin bin, bewege ich mich dort nur noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Warum? Weil es einfach schneller geht. Daher kann ich es nicht verstehen, warum so sehr darauf beharrt wird, dass immer größere und schwerere Autos gebaut werden und diese auch noch durch die Städte fahren dürfen. Wo bleiben die wirklich ernst gemeinten Initiativen, zum Umbau des Strassenwesens in den Städten.

  1. Mehr Fahrradwege und Fahrradstrassen, damit die Pendelfahrten von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen einfacher und schneller gelingen.
  2. Umstrukturierung der Besteuerung von Fahrzeugen aller Art durch verschiedene Komponenten: Luftverschmutzung und Größe –> je größer und je mehr Umweltschädliche Ausstoße, desto teurer. Wer mehr Platz in den Städten benötigt, der muss auch mehr bezahlen (Stichwort: SUV)!

Thema Industrie:
Deutschland ist lange Zeit ein Land der Autobauer gewesen. Das ist spätestens mit den Nachrichten über die E-Autos und den Importen chinesischer Autos in Deutschland für mich Geschichte. Wir werden mit den Verbrennern kein Geld mehr verdienen! Und hier kann man hervorragend einen Blick auf unsere Agenda werfen. Wir wollen doch nicht mehr unsere Umwelt zerstören. Ausserdem ist der Rohstoff Öl auch nicht eig verfügbar. Damit liegt es doch nahe, dass wir uns darauf konzentrieren müssen, wie können wir in Deutschland und Europa uns so aufstellen, dass wir dem Verbrenner nach und nach Adieu sagen und neue Kernkompetenzen aufbauen müssen. Dadurch können wir nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch den Wohlstand halten. Denn durch die Investitionen in die Entwicklung, den Aufbau, die Nutzung und Vertrieb dieser Kompetenzen sichern wir automatisch Arbeitsplätze im Land.

Thema Migration:
Und direkt vom einen Thema ins andere: Von der Fähigkeit die Industrie zu stärken zum Fachkräftemangel. Die Zahlen zeigen es seit Jahren, dass die Bevölkerung in Deutschland sinkt. Wollen wir weiterhin eine führende Industrienation sein, dann ist es notwendig, dass wir diesen Mangel an nachrückenden jungen Menschen durch Zuwanderung decken müssen. Jetzt kommen zufälligerweise vielen Menschen aus Kriesengebieten nach Deutschland. Nur leider werden diese Menschen nicht richtig willkommen geheißen. Dazu muss ich sagen, wir haben uns hier über die letzten fast 80 Jahre einen Wohlstand aufgebaut, um den uns einige Ländern und Menschen in der Welt beneiden. Ich persönlich möchte nicht, dass wir uns den kaputt machen. Und das möchten, so glaueb ich, auch die Menschen nicht, die zu uns kommen. Denn genau aus diesem Grund haben die sich auf den Weg gemacht. Demzufolge müssen wir doch jetzt dafür sorgen, dass diese Menschen eine Chance bekommen, sich in dieses Wunschland zu integrieren. Und diese Chance können nur wir diesen Menschen ermöglichen. Wir kennen uns hier in unserem Land aus. Wir kennen die Gepflogenheiten, wir kennen die ungeschriebenen Gesetzte, wir kennen die heimlichen Entscheidungswege und wir kennen die Sprache auch besser. Also müssen wir dafür sorgen, dass die Menschen so bald es geht, von der Seite, wo sie dem Staat Geld kosten, auf die Seite kommen, wo sie ihr eigenes Geld verdienen und gleichzeitig auch noch Steuern zahlen!

Fazit
Das sind jetzt nur drei Aspekte, die eine hollistische Betrachtung von unserem Deutschland betreffen. Wenn aber weiterhin unseren Wohlstand halten und in der Welt Einfluss haben wollen, dann ist es notwendig, sich von alten Ideen und alten Technologien zu verabsschieden. Disruptiv – das ist einer der Begriffe die in diesem Umfeld dann fallen. Das hat allerdings zur Folge, dass sich Menschen umorientieren, neue ausrichten und auch neue Dinge lernen müssen. Ohne diese Bereitschaft geht es in der heutigen Welt nicht mehr. Elektriker zu lernen und dann 40 Jahre als Elektriker zu arbeiten wird nicht mehr funktionieren. Resillienz – das ist ein zweiter Begriff, den ich gerne nutze. Wir müssen dahin kommen, dass wir Veränderungen nicht als etwas betrachten, was uns schadet, sondern was ein Chance beinhaltet.

Japan ist sher erfolgreich beim Reagieren auf Veränderungen. Warum? Weil es dort möglich ist, Micro-Veränderungen einzubringen. Und diese Micro-Veränderungen sorgen dafür, dass sich das Leben in der Gesellschaft oder die Prozesse in einer Organisation immer wieder verändern und sich so auch immer wieder an neue Gegebeneheiten anpassen können. Durch diese kleinen und kontinuierlich durchgeführten Veränderungen verpassen die Menschen dort keine große Veränderung, sondern sind immer am Zahn der Zeit.

Dazu kommt aber auch, den Mut zu haben, mal etwas wegzuschmeißen. Es ist durchaus nicht schlimm eine kleine Micro-Veränderungn wieder zurückzunehmen und durch eine andere zu ersetzen.

Mir ist es wichtig, dass das Große und Ganze betrachtet wird. Es muss allen der Nutzen bekannt sein, den wir durch unser Land, die Regierung, die Wirtschaft und unserer sozialen Gesellschaft haben. Daraus leiten sich die Anwendungsfälle für unser Land ab. Wir finden die Nutzer, die Schnittstellen und wissen, welche Institution wo seine Kernkompetenzen und mit entsprechenden Hauptfunktionen hat. So kann ein sozio-technisches System entstehen, wo die Entscheidungen fundierten und wohlstandbringer getroffen werden können.